Der Weg nach San Sebastian
Unser erster Halt galt der deutsch-spanischen Geschichte. Aus dem Elend nach der Bombardierung von Gernika entstand das berühmte Gemälde von Pablo Picasso „La Guernica“.
Danach drängte es uns ans Meer. In Ondorrea fanden wir einen schönen Mittagsplatz unter Platanen im Restaurant Gaztedi. Die Küstenlandschaft ist sattgrün und man wähnt sich fast in Irland. Die dauerhafte Feuchtigkeit von Atlantik sorgt für ein angenehmes Klima. Hier kann man es gut aushalten.
Seebad San Sebastian
Wir tingelten zwei Tage kreuz und quer durch diese elegante und lebendige Stadt, durch mondäne Geschäftsstraßen – San Sebastian ist auch gut für Shopping – und entlang der ausgedehnten Strandpromenaden. Von der Altstadt bis zum Stadtstrand La Concha sind es nur wenige Minuten. Wir wohnten nahe am Zurriola Strand, den sich die Surfer mit uns Wellenspringern teilen.
Die Preise sind spürbar höher als in Bilbao, aber das scheint die vielen jungen Leute nicht abzuhalten von einer Dauerparty im Sommer. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich San Sebastian anbietet für ein intensives verlängertes Wochenende.
Wer pralle Sonne sucht, ist an der Atlantikküste möglicherweise nicht am Traumziel. Man darf jederzeit mit Wolken und Regen rechnen. Wir fanden das gemäßigte Klima ideal. Zumal es immer warm genug war für einen Strandspaziergang oder um draußen zu sitzen.
Also nicht wegen des Wetters (sondern wegen unserer Rundfahrt) zogen wir weiter nach Süden. Unser nächstes Ziel war Logroño. Wir kurvten die Autobahn von San Sebastian hoch bis zu einem Pass der Sierra Cantabrica. Kaum waren wir über den Pass und damit in der Provinz Navarra, war der Himmel blank poliert. Bis Estella Lizarra, unserem ersten Stopp, kletterte das Thermometer auf 40 Grad.
Logroño
Logroño ist die Hauptstadt der autonomen Provinz La Rioja und eine Anlaufstelle sowohl für den
französischen (den „eigentlichen“ und berühmtesten) als auch den spanischen Jakobsweg. Der Ebro sorgt dafür, dass die Parkanlagen der Stadt sogar im Sommer schön grün sein können.
Logroño trieft vor Geschichte und ist gespickt mit alten Gebäuden wie Kathedralen und Kirchen. Dazwischen finden sich an schönen Plazas reichlich Bars für eine kleine Abkühlung. Genauso geeignet sind dafür die klimatisierten Speisesäle wie der vom Restaurant Iruña. Da kann man der Hitze trotzen und mittags sogar ein Glas Rotwein schlürfen.
Ein Tag reicht für einen guten ersten Eindruck von Logroño. Nach dem Frühstück zuckelten wir nach
Santo Domingo la Rioja de la Calzada. Dort gibt es eine Kathedrale, in der – zu Ehren des „Hühnerwunders“ – ein Hahn und eine Henne gehalten werden. Mehr nicht.
Laguardia
Umso schöner präsentierte sich Laguardia. Das Städtchen wirkt wie eine baskische Version von San Gimignano. Geschmeidig auf einem Hügel, picobello rausgeputzt und umgeben von Weinbergen und Weingütern mit Blick auf die Sierra Cantabrica. Aber halt auch mit dem entsprechenden touristischen Angebot in den Gassen und Schänken. Zum Durchspazieren gut, zum Verweilen eher nicht.
Haro
ist die Hauptstadt des Rioja Weins und im Grunde eine kleine nette Stadt mit einem großen Platz und vielen Fässern. Ansonsten hielt sich unser Staunen in Grenzen.
Vitoria Gasteiz
Die Hauptstadt des Baskenlandes ist nicht etwa Bilbao – sondern Vitoria Gasteiz im Landesinneren. Wir trafen am Festtag des Heiligen Jakobs in der Stadt ein. Das ganze Baskenland schien sich versammelt zu haben. Umzüge, Tanzbühnen, Märkte und prall gefüllte Bars (und Basken) machten die gesamte Innenstadt bis in die Morgenstunden zur Fiest-Zone.
Wenn gerade nicht Santiago-Tag ist, dann scheint Vitoria eine saubere, ordentliche, wenn auch nicht spektakuläre Stadt. Gut bürgerlich im besten Sinne. Das Restaurant La Bodegilla Lanciega ist die kulinarische Version davon.
Zarautz
Die letzte Station unserer Baskenland-Rundreise sollte Zarautz sein, auf Empfehlung eines Freundes. Zarautz ist die hemdsärmeligere und kleinere Version von San Sebastian. Strand, Surfer, Wellen, Bars – eingerahmt von der grünen baskischen Küstenlandschaft.
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