Reisezeit und Dauer
4. – 13. Juli 2025
4. – 13. Juli 2025
Mit 14 Jahren war ich mit der Katholischen Landjugend meines Heimatortes in Südfrankreich zur Lavendelernte (und anderen prägenden Erfahrungen…). Kurz vor meinem 60. Geburtstag wollte ich meine schönen Erinnerungen an die Lavendelfelder der Provence wieder mal auffrischen. Mit unserem E-Auto machten wir uns auf den Weg. Unsere Julia hatte auch gerade ein paar Tage frei und machte uns die Freude, uns bis Nizza zu begleiten.
Unsere erste Unterkunft buchten wir erst aus dem Auto heraus. Wir wollten erstmal abwarten, wie wir an diesem heißen Freitagnachmittag aus München rauskommen würden. Wir landeten – nach kurzer Pause in Bregenz am Bodensee – in Murten im Hotel Schiff am See. Das ist zwar ein ziemlich alter Kasten, aber wie das bei alten Kästen oft so ist: Sie überzeugen mit ihrer Lage. In dem Fall direkt am See mit schöner Terrasse und gutem Essen. Die schöne Altstadt von Murten kann man an einem Vormittag bequem abspazieren.
Die nächste Mittagspause gönnten wir uns in Lausanne. Danach kühlten wir uns mit einem Bad im Genfer See ab, bevor wir entspannt weiter cruisten zum Lac d´Annecy. Die Italiener werden es nicht glauben wollen: Aber in keiner anderen Stadt der Welt habe ich jemals so viele Eisdielen gesehen wie in Annecy. In der Altstadt wimmelte es von Eisschleckern. Das war uns ein bisschen zu viel des Trubels, so dass wir unsere nächste Unterkunft im beschaulicheren Aix-les-Bains buchten. Von unserer Résidence Azurea (nichts Besonderes, aber sauber und gute Betten) waren es keine 5 Minuten bis zum Lac du Bourget, wo wir zum Sonnenuntergang leckere und reichliche Moules Frites verdrückten.
Wir waren bis Aix-les-Bains schon 660 km gefahren. Trotzdem lagen noch 300 km vor uns bis zum ersten Ziel in der nördlichen Provence: Buis les Baronnies. Auf dem weiteren Weg machten wir einen Abstecher nach Crest und wurden überrascht durch ein Mittagessen bei Chez les Filles. Dort werden Tartare frites und Croque Madame zu unvergesslichen Erlebnissen. Unsere Entdeckungen der französischen Küche rundeten wir fortan ab mit einem demi de Rosé – mittags und abends. Hat sich bewährt…
Das klassisch schöne Mas en Baronnies mit einem Pool wie aus Römerzeiten war unsere nächste Unterkunft. Von dort starteten wir Ausflüge ins nordwestliche Lavendelgebiet rund um Ferrassières (schöner Spaziergang durch die Lavendelfelder) und Sault, wo man schon mal einen Vormittag verbummeln kann. Man muss ein bisschen Zeit einplanen für die Strecken, weil es oft über kurvige Passstraßen geht.
Nach zwei Tagen ging es weiter Richtung Süden über Manosque (ideal für einen Boxenstopp) nach Varages, wo die beste Unterkunft unserer ganzen Reise auf uns warten sollte. Wie bei einer Schatzsuche war der Weg dorthin erstmal tricky. Die Domaine de La Blaque ist ein weitläufiges Gut, das etwas in die Jahre gekommen ist, aber im Detail immer noch gut in Schuss ist: schöne Zimmer, toller Pool, ein Tennisplatz!, Frühstücksgarten und das schnellste Internet, das wir in den 10 Tagen Rundreise erlebten.
Von Varages aus erkundeten wir die südwestliche Lavendelgegend rund um das Plateau de Valensole. Entlang der D6 von Valensole Richtung Westen gibt es eine Reihe schöner Lavendel- und Sonnenblumenfelder. Auf dem Weg nach Valensole war wenig Verkehr. Umso überraschter waren wir, als sich im ersten Lavendelfeld eine Busladung Chinesen tummelten – und natürlich ein paar Lavendel-Instagrammer anderer Nationen. Wer das intime Lavendelerlebnis sucht, sollte andere Gegenden ansteuern.
Im Weingut Cave Fontaillade mörtelten wir unseren Weinbestand auf, bevor wir nach Nizza zuckelten, um Julia zum Flieger zu bringen. Natürlich nicht ohne vorher noch einen Salade Niçoise am Ort der Namensgebung probiert zu haben. Abgesehen vom Salat: Nizza ist eine großartige Stadt. Lage, Altstadt, Flair, Wetter, Strand – hier passt einfach alles und das scheint sehr viele Menschen aus dem Ausland anzuziehen. Wir mussten leider weiter Richtung Norden.
Unsere erste Station auf der Heimreise war das Hotel Torre in Albissola an der ligurischen Küste. Vom Hotel geht man 10 Minuten zum (Kiesel-) Strand und zur Promenade mit Restaurants und Bars. Das Hotel ist zwar etwas altbacken, aber liegt schön und eignete sich gut für unseren Zwischenstopp.
An Fahrttagen spechten wir immer nach Orten, die einen Abstecher lohnen könnten. Das trug uns in die alte Römerstadt Acquiterme – mit heißen Quellen im Stadtbrunnen und kaltem Rosé im Innenhof des Restaurants La Loggia.
Piemontesischer Wein ist zu gut, um ihn liegen zu lassen. Im Convento Cappuccini beluden wir die letzten freien Ecken unseres Kofferraums. Voll mit Wein und Lavendel bezogen wir unsere Zimmer im Hotel Chiostro in Verbania am Lago Maggiore. Das ehemalige Kloster ist – unweit des belebten Zentrums – ein Ruhepol mit schönem Innenhof und angenehmen Zimmern.
Die letzten zwei Tage verbrachten wir mit Baden, Tennisspielen, Flanieren und gutem Essen. Hervorheben müssen wir unseren Besuch in der Locanda Calianna. Dieses Mittagessen gehört zu den besten der letzten Jahre. Wenn eine Küche die Auszeichnung casalinga verdient, dann diese.
Am 13. Juli ging es entspannt heimwärts mit einem Zwischenstopp im Café Kanne in Unterthingau. Die Inhaberin fragte, wo wir denn herkämen, und meinte danach: „Da kann man ja richtig neidisch werden.“
Ja, unsere Reise war traumhaft schön!
Mit voller Ladung ging es von München in die Schweiz. In der Schweiz luden wir einmal nach an einem Parkplatz. Hier sind an jedem Autobahnrastplatz Schnelladesäulen. Es dauerte ca. 10 Minuten, bis wir auf 80% waren.
Auf dem weiteren Weg nutzten wir Pausen wie Mittag- oder Abendessen zum Aufladen. Wir fanden auch in kleineren Orten immer Ladestellen. Entlang den Autobahnen sind sowieso alle paar Kilometer Ladesäulen. Aber die brauchten wir nicht.
Vom Lago Maggiore starteten wir vollgeladen. Wichtig ist, dass man vor der Fahrt über den San Bernardino mindestens 250 km geladen hat: Vollgepackt tröpfeln die Kilometer zügig weg – auch wenn man sie bei der Fahrt bergab wieder gewinnt.
Eine letzte Ladung nahmen wir in Hörbranz am Aldi-Parkplatz (sehr praktisch, sehr schnell). Mit 60% kamen wir entspannt nach Hause.
In Ländern wie CH, F oder I mit Tempolimits auf den Autobahnen und vielen kurvigen Landstraßen ist die Fahrt im E-Auto ein wahrer Genuss und komplett unproblematisch.
Thomas Bily, Welfenstrasse 68, 81541 München
Telefon +49 151 580 550 91, E-Mail info@rockingtravel.com
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