Reisezeit und Dauer
29. März bis 5. April 2025
29. März bis 5. April 2025
Gefühlt muss man als Deutscher mindestens einmal im Leben auf eine der Kanarischen Inseln. Bislang hatten wir uns etwas geziert, diese Hard-Touri-Destination anzufliegen. Aber nach den langen, grauen Monaten Anfang 2025 war wir weich gekocht für 1 Woche Tennisurlaub im Robinson Club Esquinzo Playa auf Fuerteventura. Wir zogen mit guten Vorsätzen los und mieteten uns ein Auto, um die Insel zwischen den Trainingseinheiten etwas zu erkunden. Soll uns bloß keiner nachsagen, dass wir nur zwischen Buffet und Court hin und her pendelten…
Der Club bietet 11 Plätze. Anfangs waren wir sehr froh um die 5 Courts mit überbautem Windschutz. Denn der Wind pfiff dauernd und hart ums Eck. An einem Tag sogar in Orkanstärke – bei strahlend blauem Himmel. Dieser Club scheint sehr beliebt bei Tennisfreunden und man sollte sich über die App (oder die Service-Station) rechtzeitig einen Platz reservieren. Oder man spielt dann, wenn die anderen schlemmen: zwischen 13 und 15 Uhr in der Mittagspause. Schläger kann man kostenlos leihen: Zwar nicht brandneue, aber doch sehr aktuelle Modelle von Head. Bälle kann man im Club kaufen. Um Trainerstunden sollte man sich frühzeitig kümmern, weil die schnell vergeben sein können (Kosten: 60 €/Std.)
Wer kein Tennis spielt, kann sich mit Beachvolleyball, Tischtennis, Fußball, Wellness, Yoga oder diversen Fitness-Angeboten in Schuss halten. Wir verbrachten die zweite Tageshälfte gerne am Strand mit langen Spaziergängen. Als der Wind ruhiger wurde, wagten wir uns sogar ins Meer (ca. 20° Grad). Der Club ist hervorragend ausgerüstet für Wasser-Wind-Sportler mit diversen Angeboten für Surfen und Segeln. Wer´s mag, kann per Kite oder Katamaran über die Wellen jagen. Sieht imposant aus, wenn man´s beherrscht.
Der Club liegt bezaubernd über dem Meer. Ein Gärtner-Team ist tagaus tagein unterwegs und sorgt für eine wahre Pflanzen- und Blütenpracht im Club-Leben. Eine Treppe führt zum Strand, wo man in einer kleinen Bar gechillt den Nachmittag auslaufen lassen kann. Den nächsten größeren Ort, Morro Jable, erreicht man über den Strand zu Fuß (ca. 1 1/2 Std.). Dort finden sich die üblichen Shopping-Angebote, Bars oder einfach nur ein Bus zurück zum Club. Übrigens findet man dort auch den zweiten Robinson Club auf Fuerteventura, Jandia Playa, der dem Esquinzo Playa aber hinsichtlich Lage nicht das Wasser reichen kann.
Schon die Fahrt vom Flughafen ließ erkennen, dass die landschaftlichen Reize der Insel – zumindest für unsere Augen – überschaubar wären. Karge Felsen- und Sandlandschaften sind bestenfalls von Flechten oder sonstigem Gestrüpp überzogen. Selbst unter Flechten ist Fuerteventura nicht wirklich beliebt. Sollten wir Menschen irgendwann den Mond erobern wollen, würde ich als Vorhut die Stammgäste von Fuerteventura dort ansiedeln. Die sind das gewohnt.
Grün wird es nur dort, wo aktiv bewässert wird. Aber mit Geld und Gewalt kann man sogar blühende Club-Anlagen auf dieser Mondlandschaft entstehen entlassen. Aber wir wollten ja positiv bleiben und erwähnen explizit die Ausblicke von den Miradores, die kleine alte Hauptstadt Betancuria und die Sanddünen im Norden bei Corralejo.
Fuerteventura ist die deutsche der kanarischen Inseln. Fast die Hälfte der Urlauber kommt aus Deutschland. Mal abgesehen davon: Ein Robinson Club ist sowieso immer eine deutsche Mikrokolonie mit lokalen Akzenten. In der spanischen Version findet man am Buffet neben Schweinebraten halt eine Paella-Pfanne.
Selbst die weiten Strände und wenigen belebteren Plätzen der Mondlandschaft sind sehr eingedeutsch – bis hin zur FKK Kultur, die ich nicht weiter kommentieren will. Nur soviel: Eine positive Korrelation zwischen Ästhetik und Nacktheit gibt es nicht. Wenn beides zusammenkommt, ist das ein Produkt des Zufalls.
Für eine Woche Tennis- und Strandurlaub war die Reise perfekt. Alles andere bekommt man auch auf dem Mond.
Die Kanaren sind ganzjährig „geöffnet“. Viele überwintern dort oder verbringen mehrere Wochen am Stück. Der Flug von München dauert gut 4 Stunden. Am Flughafen auf Fuerteventura ging alles flott. Die scheinen geübt im Umgang mit vielen Touristen. Vom Flughafen dauerte es noch ein Stündchen mit dem Auto bis zum Club. Die Straßen sind top in Schuss. Das letzte Stück war sogar Autobahn. Ohne Maut.
Unser drei Ausflüge führten uns in die alte Hauptstadt Betancuria, zu den Sanddünen im Norden und zu Leuchttürmen im Süden. Dabei fuhren wir größtenteils durch karge Mondlandschaften. Dazwischen gab es Hinweisschilder auf Aloe Vera Farmen, Käsereien (für Manchego) oder Höhlen. Na ja…
Das Essen im Robinson Club ist sehr! reichlich, vielfältig, lecker und gesund. Besser geht es kaum. Wir hatten all-inclusive gebucht, also inklusive Getränken. Die Räumlichkeiten wirken etwas in die Jahre gekommen. Insbesondere die Bar könnte mal eine Auffrischung vertragen.
Thomas Bily, Welfenstrasse 68, 81541 München
Telefon +49 151 580 550 91, E-Mail info@rockingtravel.com
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