Ort und Zeit
21. bis 24. August 2021
21. bis 24. August 2021
Wir flogen um 9 Uhr ab München und waren, 1 Stunde Zeitunterschied eingerechnet, um 13.00 Uhr in der Altstadt von Tallinn. Auch der Rest unserer Kurzreise durch das Baltikum verlief erfreulich glatt…
Tallinn wirkt nicht nordisch auf uns, sondern eher wie eine KuK Residenzstadt mit einem Schuss Carcassonne – angesichts der stattlichen Mauern und Türme. Das grelle Licht und die klare Luft erinnern, dass wir hier im Norden Europas sind. Der halbe Tag ab Mittag reichte uns, um die malerische Altstadt (UNESCO Weltkulturerbe) zu durchkämmen. Unser Eindruck ist, dass die aufstrebende Stadt etwas gebremst wurde durch Covid, vor allem im Tourismus. Nichtsdestotrotz: Tallinn ist ein lohnenswertes Ziel und ein guter Ausgangspunkt für eine Reise im Baltikum – oder alternativ nach St. Petersburg oder Helsinki.
Den Sonntag starteten wir im Lahemaa Nationalpark, eine knappe Stunde vom Flughafen Tallinn entfernt, wo wir davor unser Mietauto abholten. Nach entspannter Fahrt erreichten wir eine grandiose Küstenlandschaft. Wir nahmen die AB-Ausfahrt nach Palmse und drehten dann eine Runde über Võsu – mit Wanderungen an der Ostsee bei Käsmu und Altja. Es war ein Traumtag mit Herings-Mittagessen im gemütlichen Võsu Korts. Neu für uns Bayern: Die Schwammerl wachsen im Baltikum bis ans Meer.
Weiter ging es nach Mustvee am Peispus-See, den viertgrößten See Europas – 10 mal so groß wieder der Gardasee, aber nicht mal 1/10 so attraktiv. Einziges Kribbel-Element: Die Grenze zu Russland verläuft mitten durch den See. Kaum spannender ging es weiter: Die Fahrt nach Tartu führte uns durch sehr dünn besiedeltes weites Land.
Am späten Nachmittag erreichten wir Tartu, die zweitgrößte Stadt Estlands mit rund 90 Tausend Einwohnern: eine mittlere Stadt am Fluss mit kleiner Altstadt, die für ihre Rolle als Europas Kulturhauptstadt 2024 rausgeputzt wird. Das lässt die Stadt überraschend ansehnlich erscheinen. Trotzdem wollten wir nicht länger als einen Nachmittag dort verbringen.
Am Montagmorgen ging es weiter zum Gauja Nationalpark. Mitten im Nationalpark liegt Cesis, die älteste Stadt Lettlands. Sie ist einen kleinen Spaziergang wert. Der Nationalpark rankt sich um den Fluß Gauja und kann für Wanderer, Camper, Kanufahrer und alle, die Ruhe suchen, interessant sein. Für uns eher weniger.
um dort mehr Zeit zu haben! Am späten Nachmittag checkten wir in das Radisson Blu Elizabete ein. Das Hotel ist super gelegen, ruhig und angenehm. In 5 Minuten gelangten wir zu Fuß durch zwei Parkanlagen in die Altstadt. Die wiederum ist grandios und bietet gewaltige alte Bauten. Mit einem kleinen Plan in der Hand ließen wir uns auch am nächsten Vormittag von einer Sehenswürdigkeit zur anderen treiben: Dom, Rathaus, Pulverturm, Central Market…
Man spürt, dass Riga viele Touristen fehlen. Einige Läden haben Corona nicht überlebt. Der Trost: Nach Corona wird es schnell wieder aufwärts gehen. Riga ist eine lebenslustige (Party-) Stadt. Die letzten Stunden vor dem Abflug verbrachten wir am Strand von Jurmala mit Spazieren und Mittagessen. Ein idealer Schlusspunkt, zumal der Flughafen in der gleichen Richtung liegt.
Das waren rundherum schöne vier Tage im Baltikum. Vor allem die Städte und die Küsten fanden wir traumhaft und sehenswert. Es ist zu spüren und zu sehen, wie die Länder versuchen, die Reste des Sozialismus endgültig hinter modernen Neubauten oder 1A renovierten Altbauten verschwinden zu lassen. Das Landesinnere fanden wir etwas fad: flach, karg, dünn besiedelt. Möglicherweise anziehend für jene, die absolute Ruhe und Zurückgezogenheit suchen.
Ein Wort zum Wetter: Das meinte es sehr gut mit uns in den vier Tagen Ende August. Trotzdem würde ich vermuten, dass Juni und Juli wettertechnisch die stabileren Monate sind für das Baltikum.
So oder so: Tallinn, Riga und die Küsten sind unbedingt eine Reise wert.
Die Fluglinie air baltic fliegt gut und günstig in rund 2 Stunden zwischen München und Tallinn bzw. Riga . In Tallinn fand keinerlei Einreise-Kontrolle statt. In Riga wurde wenigstens der Impfpass kontrolliert. In Tallinn kommt man in ca. 30 Minuten mit der Tram 4 vom Flughafen in die Stadt oder per Taxi (ca. 10 €). Bis Riga hatten wir ein Mietauto. Vorsicht: Mietwagen-Station in Riga liegt gut 500 m vom Terminal. Alles lief flott und unkompliziert auf beiden Flughäfen.
Estland und Lettland haben den Euro als Landeswährung. Die Preise sind, vor allem in Riga, auf deutschem Niveau (Bier 3-4 €, Pizza/Pasta/Salate ab 6-9 €. Auf dem Land wird es etwas günstiger. Hotels sind in (Post)-Corona Zeiten offenbar in einem Preiskampf. Man bekommt sehr gute Hotels für 70-80 € inkl. Frühstück, wie das Radisson Blu Elizabete in Riga.
Kulinarisch ist das Baltikum kein Festival. Die wenigen Spezialitäten sind eher deftig mit Sauerkraut, Haxe oder Graupen. Gefreut haben wir uns über das gute Fisch-Angebot. Die Hotels bieten gute Frühstücks-Buffets. In den Altstädten von Tallinn und Riga ist alles auf Massentourismus getrimmt. Also lieber etwas abseits suchen – dann kann man gute Lokale entdecken wie das Zivju Lete in Riga oder La Dolce Vita in Tartu, der perfekte Italiener.
In Estland war die Maske kaum sichtbar. In Lettland, speziell in Riga, war bis zum Tisch Maskenpflicht und der Impfpass wurde kontrolliert.
Das Straßennetz ist dicht und gut ausgebaut, im Umfeld der Großstädte mit Autobahnen, ansonsten auf dem Niveau gut ausgebauter Bundesstraßen. Benzin/Diesel kostet rund 1,30 €/l und Tankstellen sind um jede Ecke.
Das Limit sind 110 kmh auf Autobahnen, 90 und 70 auf Bundesstraßen und 50/40/30 innerorts und man sollte sich dran halten. Die Letten und Esten tun es zumindest fast alle. Mietwagen bucht man am besten aus D heraus und etwas frühzeitig. Achtung: Man darf 2021 nicht von D oder Polen mit einem Mietwagen in die baltischen EU!! – Länder fahren. Keine Ahnung, warum nicht.
Thomas Bily, Welfenstrasse 68, 81541 München
Telefon +49 151 580 550 91, E-Mail info@rockingtravel.com
Lo stavo aspettando e naturalmente trovo il modo,le foto,ilracconto dettagliato e le tue considerazioni su luoghi e posti molto accurati . Le informazioni che fornisci sono sicuramente importanti per chi legge. Scusa se scrivo in italiano ma penso di esprimere meglio il mio pensiero. Un saluto e chissà che non si riesca ad organizzare qualcosa insieme a te. Mi piacerebbe molto