Reisezeit und Dauer
Jederzeit – aber immer nur eine Nacht.
Jederzeit – aber immer nur eine Nacht.
Früher hab ich nicht im Traum daran gedacht, in Flughafenhotels zu bleiben. Ehrlich gesagt konnte ich mir das nicht leisten als Student und, abgesehen davon, wäre ich völlig deplatziert gewesen.
Wie ich später in meinen jungen Berufsjahren erfahren durfte, sind Flughafenhotels für flüchtige Aufenthalte gedacht: für Zwischenstopps von Geschäftsreisenden, Schulungen oder für Konferenzen von Unternehmen, die sich im mondänen Umfeld gediegen aus der Krise flüchten wollen. In Meeting-Räumen internationaler Flughäfen kann man heimische Probleme in global-kosmopolitischen Spirit einbetten. Mit weinseliger Betäubung an der Hotelbar fühlt sich das Minus in der Bilanz nicht so schlimm an wie am humorlos nüchternen Standort. In Flächenländern wie Kanada, USA oder Russland können Flughafenhotels als ambulante Zentrale dienen für Firmen mit mehreren Standorten. Man trifft sich mal an dem einen, mal an dem anderen Flughafen. Jeder hat mal Heimvorteil.
Flughafenhotels leben zu allererst von ihrer Lage. Zimmer, Verpflegung, Bar, Service, Empfang und Einrichtung sind am besten charakterisiert mit „professionaler Funktionalität“. Sie sind durchdekliniert nach international mehrheitsfähigem Stil – vom Rührei-Dämpfer bis zum Badezimmerspiegel. Wer Charme, Geschmack, Überraschungen, Persönlichkeit, Behaglichkeit oder andere emotionale Wohlfühlfaktoren sucht, darf nicht in Flughafenhotels gehen. Durchreisende will man nicht aufhalten mit zu viel Verwöhn-Programm.
Flughafenhotels reist man ja nicht per se an. Sie sind quasi die Zwischenmahlzeit auf einer Reise. Man wählt kein bestimmtes Hotel, sondern nimmt das, was schnell und einigermaßen günstig von der Hand geht. So diktieren Flughafenhotels ihre Preise dank günstiger Lage und Bequemlichkeit für (Durch-)Reisende und/oder Business-Reisende. Leute, die dort absteigen, sind selten Rucksack-Touristen. Flughafenhotels sind wie Reise-Quickies, die man über booking.com & Co manchmal günstiger ergattern kann. Summa summarum sind Flughafenhotels, rein rational betrachtet, ihren Preis wert. Sie sind konsequent adäquat ausgelegt auf Klientel und Umstände. Alle sind ständig am Kommen und Gehen.
Reisen soll, meiner Erwartung nach, die Augen öffnen und das Leben bereichern. Deswegen finde ich Flughafenhotels, bei aller Nüchternheit und Funktionalität, immer wieder ein Erlebnis wert. Sie fühlen sich an wie ein Rangierbahnhof, der Reisende aus aller Welt für kurze Zeit zusammenbringt. Dort werden sie sortiert, geordnet, aufgetankt, gestriegelt, durchgecheckt und am nächsten Tag wieder ausgespuckt auf die nächste Etappe ihrer Reise. Deswegen find ich es gar nicht abwegig, einen Abstecher zu machen fahr in ein Flughafenhotel in München. Nur auf ein Glas Wein und zum Schauen. Oder Musik hören.
Ich würde das von Zeit und Stadt abhängig machen. Lohnt sich die Stadt bzw. die Umgebung und wenn ja, hat man genügend Zeit für die Reise vom und zum Flughafen? Wenn man ein Faible für Flughäfen hat, kann man auch ein paar Stunden dort verbringen. Hier ein Link zu einer Liste der schönsten Flughäfen.
Wenn man eine anstrengende Reise hat, ist man froh über ein gutes Bett, eine nette Bar oder einen Wellness-Sport-Bereich. Der Unterscheid zur reinen Logis wäre mir meist das Geld wert.
Thomas Bily, Welfenstrasse 68, 81541 München
Telefon +49 151 580 550 91, E-Mail info@rockingtravel.com
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