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Frühlingsbeginn am Gardasee mit Tennis, Wein und Pasta

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Verlängertes Wochenende am Gardasee

Ort und Zeit

  1. Mai 2019 und 1. April 2023

Der Gardasee hat ja zumindest ein zwiespältiges Image. Die einen lieben, die anderen meiden ihn. Man kann zum Gardasee, stehen wie man will. Man kann fluchen auf die vielen Münchner und Touristen. Man kann sich – meist zurecht – beschweren über hohe Preise, Abzocke verteufeln, verzweifeln auf verstopften Uferstraßen…  Ja, vieles davon erleben wir immer wieder. Was auch kein Wunder ist, denn der Gardasee ist wie ein Magnet, der – bevorzugt an Wochenenden und im Sommer die Fußgängerzonen von München, Mailand und Innsbruck leer saugt.

Aber…….. wenn man am Westufer ein paar Serpentinen hoch fährt und dann auf den See blickt, dann müssen wir immer wieder den Atem anhalten und die Natur bewundern, die es sehr gut gemeint hat mit diesem Flecken Erde. Überhaupt gilt die scheinbar paradoxe Faustregel: Je weiter man sich vom See entfernt, desto schöner wird er. Am schönsten ist es für uns ab Toscolano südwärts, weil hier der See sich öffnet und seine ganze Breite entfaltet. Gardone und Salò gehören für uns zu den schönsten Orten am Gardasee. Und wer mal See-Pause braucht: von da dauert es keine Stunde nach Brescia, einer schönen, eher unbekannten Stadt in Oberitalien, oder etwas weiter nach Bergamo mit seiner grandiosen Altstadt.

Von München aus sind wir auch schon für nur zwei Tage an den Gardasee gefahren, um dem schlechten Wetter zu entkommen, den Frühling ein paar Tage früher einzuläuten oder dem Herbst noch ein paar wärmere Tage dran zu hängen. Anfang Mai ist eine ideale Zeit für ein verlängertes Wochenende oder einen Ausflug zum 1. Mai, weil dann überm Brenner schon laue Temperaturen anzutreffen sind. Wenn man Glück hat, kann man abends lange draußen sitzen. Zwischen Mitte Juni und Anfang September dagegen meiden wir den Gardasee. Da ist es mittlerweile unangenehm voll und selbst für kurze Strecken kann man auf der Gardesana (der Uferstraße entlang des Sees) lange im Stau stehen. Im April kann es noch kühl sein, aber wenn die Sonne rauskommt, wird es schnell gemütlicher.

Entspanntes Westufer

Das Ostufer des Gardasees liegt näher an der Brenner Autobahn und an Verona, Modena oder Bologna. So schwappt wochenendlich von Norden die deutsche und von Süden die italienische Invasion an die Seeufer.

Ans Westufer, etwa bis Salò, fährt man eine knappe Stunde länger, was der Tourismuswelle etwas den Wind aus den Segeln nimmt. Im Frühjahr und Spätherbst wirkt das Westufer entspannt im Vergleich zum wuseligen Malcesine, Garda oder Bardolino. Also für alle, die es etwas tendenziell ruhiger wollen und die eine Stunde mehr Fahrzeit entlang des Gardasees als Genuss verbuchen können, empfehlen wir den längeren Weg Richtung Gardone oder Salò. Alternativ kann man von Trento Nord die SS 237 nehmen und dann über den Lago Idro gemütlich in schöner Landschaft nach Salò cruisen und den stockenden Verkehr auf der Gardesana vermeiden.

Schlemmen, Tennis, Pflanzen, Wein

Jeder hat andere Leidenschaften und Vorstellungen von einem Urlaub oder verlängerten Wochenende. Wobei ich den Eindruck habe: Südbayern oder Münchner machen keinen Urlaub am Gardasee. Entweder sie fahren zum (verlängerten) Wochenende vorbei oder sie haben selbst ein Haus (mit Boot) als zweiten Wohnsitz. Klassisch Urlaub am Gardasee zu machen, ist eher was für Kinder anderer (Bundes)Länder.

Unser Rezept: 4-Tages-Eskapismus! Raus aus der Stadt, ran an den See! Meine Frau und ich kommen immer wieder sehr gerne aus folgenden Gründen an den Gardasee:

  1. Wohnen am See: Für die wenigen Tage, die wir am Gardasee sind, bevorzugen wir Unterkünfte in Seenähe, weil wir von dort aus das meiste ohne Auto erledigen können: zum Tennis radeln, Spaziergänge am See starten,  morgens ein Runde am Ufer laufen und natürlich nach dem Besuch der Osteria nach Hause wackeln. Sehr gut gefällt und das Hotel Vigna in Salò: ein freundlicher, familiengeführter Betrieb mit wohliger Atmosphäre und unmittelbarer See-Lage.
  2. Natur: Wenn man von der Gardesana etwas nach oben in die Berge fährt, kommt man spätestens nach ein paar Kurven an einen atemberaubenden Aussichtspunkt. Es gibt unendlich viele Wanderungen, für die gilt: Einfach losgehen. Wird eh grandios. Oder – ernsthafte Alternative – wir bleiben einfach sitzen auf einer kleinen Bank über dem See. Beispielsweise zum Lago Idro.
  3. Essen&Trinken: Ein Vitello tonnato, danach Pasta mit Fisch aus dem See und dazu (mindestens) ein halber Liter Weißwein sowie ein Grappa mit Espresso – so klingt für uns ein gelungener Einstieg ins Wochenende. Wir machen gar keinen Hehl daraus, dass wir die italienische Küche lieben. Diät, Abstinenz oder Vernunft haben da keinen Platz. Genauso wenig wie Völlerei oder Maßlosigkeit. Vielleicht noch folgendes zur Wahl des Restaurants: Wir wählen immer einfache Lokale, die einladend sind. Die Küche ist ohnehin meist auf mindestens ordentlichem Niveau. Restaurants, die auf besonders chic oder elitär machen, sind unserer Erfahrung nach meist nicht besser oder zumindest nicht das Geld wert. Zuletzt besucht: Bei Marietta in Gardone (wunderbare Aussicht), Fior di Roccia in Porto Dusano (Italien der 70er, etwas abgelegen direkt am See) oder Don Pedro an der Promenade von Salò. Wir erfuhren gutes Essen, netten Service – auch wenn die Bewertung auf Tripadvisor sehr gemischt sind.
  4. Sport bzw. Tennis:  Wandern lieben wir beide, aber aus unerforschten Gründen bleibt das für uns ein Herbst-Hobby. Schwimmen ist für uns mehr eine Abkühlung an heißen Tagen als wirklicher Sport. Unsere Tennis-Ausrüstung haben wir immer dabei. Es gibt schöne Anlagen wie bei den Canottieri in Salò oder auch in Gardone. Manche Hotels haben hauseigene Plätze im Angebot, die oft nicht gut gepflegt sind. Wir gehen lieber zu Tennis-Clubs.
  5. Dies und das: Die verbleibenden Zwischenräume sind an einem kurzen Wochenende ohnehin dünn gesät. Trotzdem: Optionen gibt es für jeden Geschmack und Lebensrhythmus. Weinproben, Baumschulen, Städtetrips, Bootstouren oder Ölmühlen besuchen – so etwas streuen wir immer wieder ein, wenn es Zeit und Muse erlauben. Am liebsten aber trainieren wir unseren Gardasee-Dreikampf: Schlemmen, Staunen, Tennisspielen. Mehr brauchen wir nicht für das perfekte Wochenende.

450 km einfach scheinen für ein Wochenende übertrieben. Natürlich nervt das Tempolimit 100 zwischen Kufstein und Brenner. Aber spätestens am Brenner und allerspätestens wenn wir Samstagmittag bei Pasta und Frizzante am See sitzen und uns auf ein paar Stunden Tennis oder Wandern freuen, ist das alles vergessen. Sonntagabend ist das Geheimnis, solange zu bleiben, bis die Straße frei. Wenn wir um Mitternacht in München nach 4 Stunden Rückfahrt ins Bett fallen, haben wir – wieder einmal – alles richtig gemacht. Und wenn es irgendwie möglich ist dehnen wir das ganze sowieso von Donnerstag bis Montag. Dann wird es ein kleiner Kurzurlaub mit maximalem Erholungswert.

Von München nach Salò

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