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Von Allah bis Zara

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Lebenslust am Bosporus

Reisezeit und Dauer

6. bis 10. November 2022

Von München nach Istanbul dauerte es mit dem Flieger 2 1/2 Stunden. Danach muss man gut 1 Stunde rechnen mit dem Taxi bis zur Innenstadt. Unser Hotel Akbiyik Suites liegt mitten in Sultanahmet, der Altstadt von Istanbul. Die Blaue Moschee und die Hagia Sophia schlummern direkt vor der Tür. Viele weitere Sehenswürdigkeiten und Stadtviertel kann man gut zu Fuß oder schnell per Tram erreichen, etwa den Topkapi-Palast mit seinen Gärten und den Gülhane-Park.
Wir wohnten also direkt im Ali-Baba-Märchen-Viertel von Istanbul mit Lichtern, Lärm und Gerüchen aus 1001er Nacht – einfach in einer etwas anderen Welt.

Sultanahmed und die Moscheen

Für die Blaue Moschee reicht aktuell (Ende 2022 und wohl noch ein Weilchen darüber hinaus) der Blick von außen, weil sie innen renoviert wird und großflächig mit Gerüsten verhängt ist. Auch die lange Schlange für die gegenüber liegende Hagia Sophia kann man sich meiner Meinung nach sparen, außer man steht aus Glaubensfragen an. Der Innenausbau ist wie bei allen Moscheen: ein schlichter, großer Gebetsraum mit ein paar Leuchtern – und damit alles andere als ein katholisches Ikonen-Spektakel. Einen Besuch lohnt die unterirdische Zisterne, die man hier verkauft als „Untergegangene Stadt“ mit 300 Säulen.

Die Basare

Der Große Basar wirkt wie eine riesige, enge, überdachte Ladenstraßenstadt. Die meisten Stände bieten Teppiche und Stoffwaren, Gewürze und Süßigkeiten, Lampen, Taschen und Koffer und touristische Artikel an. Alle anderen Basare sind einfach nur kleinere Versionen des Großen Basars. Hat man den Großen gesehen, hat man sie alle gesehen.
Ausnahme: Der ägyptische Basar am Anleger Eminönü. Der ist berühmt für seine Gewürzstände. Erwähnenswert dort ist das Michelin Restaurant Pandeli. Man erreicht es gleich links nach dem Durchgang durch das zum Bosporus hin gewandte Tor über eine Treppe nach oben. Die Adresse lautet Misir Carsisi 1: Die Standnummern führen euch hin, wenn ihr das Tor nicht findet.

Alt-Istanbul

Die Gegend um die großen Moscheen wirkt wie eine Mischung aus 1001 Nacht und 1001 Schleppern, die uns in Restaurants, Bars oder Läden hineinziehen wollten. Bestes Rezept: einfach ignorieren = vorbei gehen und weder etwas sagen noch sonst eine Reaktion zeigen, nicht einmal Augenkontakt aufnehmen. Hier brodelt das Straßengeschäftsleben und es bleibt für mich unvorstellbar, woher die ganze Ware stammt und woher so viele Kunden kommen sollen, um alle Geschäfte und Stände zu ernähren?!

Kadiköy

… ist ein Viertel auf der asiatischen Seite und hat uns sehr gut gefallen. Hier ist das Alltagsleben die Sehenswürdigkeit. Kadiköy ist ein umtriebiger Stadtteil mit bunten Marktständen, vielen Restaurants und noch mehr Bars. Im Coffeeshop Hector Louis kann man auch Anfang November noch entspannt auf der Terrasse chillen. Sommerabends muss hier Mega-Alarm sein, wenn alle Bars voll sind und Musik die engen Gassen erfüllt.
Das Viertel ist schnell und günstig mit dem Boot erreichbar, also kann man auch nach dem Abendessen zügig wieder nach Europa reisen.

Beyoglu

… ist das westeuropäischste Viertel von Istanbul. Von unserem Hotel bei den großen Moscheen kommt man in 20 Minuten bis zum Anleger Eminönu. Von da kann man entweder mit dem Boot rüber zum Anleger Karaköy – oder zu Fuß oder per Tram über die Galata-Brücke. Unter der Fahrbahn der Brücke ist eine Ebene mit Restaurants eingezogen – zum Dinieren direkt über dem Bosporus. Das sah gar nicht schlecht aus. Auf dem Weg von der Galata-Brücke zum Galata-Turm durchstreiften wir einen riesigen und quirligen Marktbereich mit Eisen- und Bauwaren. Hier gibt es ALLES und auch das, was man schon lange vergessen glaubte. Ein Baumarkt ist ein Witz dagegen.
Mit einer Seilbahn kann man sich den Anstieg zum Galata-Turm sparen. Oben auf dem Hügel über der Stadt verläuft die Istiklal Einkaufstraße bis zum Taksim Platz, wo es viele westliche Ketten gibt wie Mango oder Zara. Wer nicht gehen mag, kann auch die Tram nehmen durch diese Haupt-Shopping-Meile. Vom Taksim Platz nahmen wir die Seilbahn runter zur Station Kabatas. Die Tram T1 brachte uns in wenigen Stationen zurück nach Sultanahmet – unberührt von den Staus rings herum.

Fener

…erreicht man vom ägyptischen Basar Richtung Norden. Man kann entlang des Ufers am Goldenen Horn schlendern oder durch die Straßen mit unzähligen Ständen und Läden und dabei eine unfassbare Vielfalt von Dingen entdecken, die man längst als „gibts nicht mehr“ verbucht hätte. Und die Preise werden mit jedem Meter nordwärts günstiger.
Bis man zum Anleger Fener kommt. Von dort hat sich eine neues touristisches Sub-Zentrum entwickelt. Die bunten Häuser, Cafés und Shops wirken alternativer als im konservativen Rest der Stadt. Wir spazierten hoch bis zur Tramstation Edirnekapi und nahmen von dort die T4, stiegen in Topkapi um und erreichten in 15 Minuten unsere Station Sultanahmet. Eine weitere schöne Rundreise, die uns durch weniger touristische Viertel führte.

Unsere Bosporus-Bootstour

… war schön entspannend! Man muss nicht über ein Touri-Büro buchen! Geht einfach zum Anleger Eminönü. Dort findet ihr verschiedene Anbieter, die 1 1/2 bis 3 Stunden durch den Bosporus tuckern. Uns reichte die 1 1/2 Stunden Variante bis zur Fatih Sultan Brücke, also bis zur engsten Stelle des Bosporus und zurück – für günstige 75 Lira pro Person. Es reicht, wenn man zur Abfahrt der Tour am Anleger ist, weil die Boote eh nie pünktlich ablegen – siehe Geschäftsgebaren:) An Bord werden Tee, Kaffee, Obst oder Süßigkeiten angeboten.

Fazit

Drei ganze Tage im Spätherbst waren ideal für unsere Städtereise nach Istanbul. Die Stadt ist voller Energie. Man kann dort viele andere und neue Seiten des Lebens entdecken, wenn man sich einlässt auf die andere Kultur und Lebensart.
Dass der Muezzin dreimal am Tag seine Verse vom Minarett verkündet, ist für mich erstmal nichts anderes als die sprechgesungene Version des Glockenläutens von deutschen Kirchtürmen. Aber in Summe ist mir ist der Alltag deutlich zu religiös und konservativ u.a. mit verschleierten Frauen inmitten einer von Männern dominierten Gesellschaft. Drei Tage lang arrangiere ich mich damit.
Anreise und Fortbewegung
Anreise: Wir landeten am Sabiha Gökçen Flughafen rund 25 km westlich vom Zentrum. Plant Flugzeiten so, dass ihr stadteinwärts nicht zwischen 7 und 10 Uhr und stadtauswärts nicht zwischen 16 und 20 Uhr fahren müsst. Es ist viel Stau in und um Istanbul, jeden Tag. Am besten reist ihr an einem Sonntag an:)
Die Taxifahrt dauert mindestens 1 Stunde und kostete Ende 2022 zwischen 500 und 600 Lira (25-30 €) inklusive aller Mautgebühren für Brücken und Tunnels. Macht vor der Reise einen Fixpreis aus, sonst erzählen die euch die Story von der teuren Tunnelmaut etc. (siehe Geschäftsgebahren). Für Sicherheits- und Paßkontrolle bei Abflug rechnet ihr sicherheitshalber mit ca. 1 h. Die Check-in Zeiten für Gepäck bitte selber prüfen! Wir hatten nur Handgepäck dabei.
Unterwegs in der Stadt: Auch wenn die Stadt riesig ist, kann man viele interessante Viertel und Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen; am besten in Verbindung mit Tram oder Metro. Von Auto und Bus raten wir ab, denn so landet man sicher in einem der vielen Staus. Tram, Metro und Bootsfähren bezahlt man mit der Istanbul-Card, die man am besten gleich am Flughafen kauft und auflädt. An jeder Station sind Ladestationen: Karte rechts ablegen, Banknoten eingeben, fertig. Beim Einsteigen einfach Karte auflegen und der Betrag wird abgezogen vom Guthaben. Mehrere Personen können eine Karte nutzen.
Essen & Trinken

Essen: In den Straßen Istanbuls reihen sich Restaurants wie Perlen auf der Kette. Bloß welche sind gut? Bewertungen im Netz helfen nicht wirklich, weil die meisten gefaked sind. Also wählten wir zuerst nach Gefühl und haben alles mögliche ausprobiert. Mit der Methode konnten wir im Schnitt die Geschmacksnote 4 geben, für ausreichend. Positive Ausnahmen blieben die Michelin Lokale Khorasani (gut, aber auch deutlich teurer) und das Pandeli (siehe Basare); letzteres eher wegen der Location und Atmosphäre. Siehe auch Geschäftsgebaren weiter unten.

Trinken: Istanbul trinkt türkischen Tee. Der schmeckte uns gut und kostete zwischen 3 Lira im Straßen-Tee-Kaffee in Fener bis zu 12 Lira an Hot Spots wie dem Galata-Turm. Türkischer Kaffee ist nicht unser Ding. Guten Cappuccino findet man in den Kaffeehäusern. Nescafé gab es bei uns im Hotel zum Frühstück.
Ansonsten ist Wasser die beste Wahl. Bier ist die erste Alternative, wenn jemand Alkoholisches will. Wein ist möglich, aber deutlich kostspieliger und kann schon mal qualitätstechnisch in die Hose gehen. Cocktails oder Schnäpse konsumierten wir nicht.
Geschäftsgebaren und Sicherheit
Geschäftsgebaren: Wir wurden das Gefühl nicht los, dass manche türkischen Geschäftsleute ihre Kunden gerne übervorteilen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Wir erlebten das mit einem Taxifahrer, einem Anbieter der Bootstour und selbst bei Restaurants. Die Rezensionen im Netz sind in vielen Fällen gefaked und zwar in großer Anzahl. Also rate ich hier, zuerst die schlechten zu lesen, oder auf gute Reiseführer zu vertrauen. Letzteres scheint mir die schnellste und beste Wahl.
Sicherheit: Wir fühlten uns zu keiner Zeit unsicher in Istanbul. Die Touristen Polizei ist sehr präsent und hilft gerne weiter. Die Stadt ist überraschend sauber angesichts von 15 Millionen Einwohnern plus Touristen, die viel navigieren und konsumieren. Das gilt vor allem für die Viertel, in die touristische Pfade führen.

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