Reisezeit und Dauer
28. Februar bis 2. März 2020
28. Februar bis 2. März 2020
Porto ist den meisten vor allem wegen des Portweins ein Begriff. Auf der Liste für Städtereisen taucht es selten ganz oben auf. Das ist gut so. Denn so bleibt die Stadt eher ein Geheimtipp, der bequem und flott zu erreichen ist: In gut 2 1/2 Stunden fliegt u.a. die Lufthansa von München nach Porto. Vor Ort kommt man dann flugs und günstig mit der Metro in die Stadt.
Alles dreht sich in Porto um die Altstadt, die UNESCO Weltkulturerbe ist. So macht es Sinn, genau dort eine Unterkunft zu buchen. Wir landeten einen Glücksgriff: Unser Hotel Porto A.S. 1829 sieht in Wirklichkeit noch viel besser aus als im Internet. Es liegt super zentral, 5 Gehminuten vom Bahnhof Sao Bento. Altstadt, Kathedrale, Douro und Torre sind quasi vor der Tür. Die Zimmer sind einladend und geschmackvoll gestaltet. Der Service ist mehrsprachig und freundlich. Frühstück und Speisesaal sind ein Gedicht. Es gibt für uns keinen Grund, ein anderes Hotel zu wählen.
Während unserer vier Tage in und um Porto sind wir jeden Tag rund 10 km marschiert. Von unseren Wegen sind uns folgende Anlaufpunkte besonders in Erinnerung geblieben:
Auf der anderen Seite des Douro über die Brücke Dom Luís I heißt Porto nicht mehr Porto, sondern Vila Nova de Gaia. Hier liegt das Zentrum der Portwein-Produktion. Zahlreiche Keller bieten Führungen und Verkostungen an.
Wir würden die Kellereien am Hang bevorzugen und nicht die direkt am Douro-Ufer, weil uns die allzu touristisch erschienen. Unser Hotel empfahl Grahams. Wir entschieden uns trotzdem für Taylors Porthouse. Für 15 € pro Person erhielten wir einen Audiguide zur Hand und der uns durch verschiedene Räume und Keller leitete, die hervorragend aufbereitet sind. Am Ende gab es noch zwei Gläser Portwein zur Verkostung. So erfuhren wir in knapp 2 Stunden das Wichtigste über die Geschichte des Portweins. Man weiß ja nie, wofür man´s braucht.
Für Shopping gibt es interessantere Orte als Porto. Es sei denn, man hat es auf Portwein, Korkprodukte, Sardinen oder Fließen abgesehen. Die sind bestens vermarktet und an jeder Ecke zu haben. An den Ufern des Douro und in der Altstadt gibt es zahlreiche Restaurants, Konditoreien und Weinläden. Da tat es gut, dass wir zum Ausgleich jeden Tag viele Kilometer spazierten.
Ausflug in die Umgebung
Am Sonntag liehen wir ein Auto bei Valpirent. Ein Mitarbeiter brachte einen brandneuen Fiat Panda um 10.00 Uhr ans Hotel. Kurze Übergabe und los ging’s nach Braga, Bom Jesus, Giumaraes und übers Douro-Tal zurück nach Porto.
Erste Station war Braga. Herzstück der mittelalterlichen Stadt ist eine Kathedrale. Länger als eine halbe Stunde konnte uns die nicht fesseln. Da war die nahegelegene Wallfahrtskirche von Bom Jesus do Monte schon ein anderes Kaliber. Und zwar vor allem wegen der Aussicht und der umliegenden Gärten und Brunnen. Die Kirche erreicht man mit einem schönen Spaziergang über ein paar 100 Stufen oder man fährt hoch – mit dem Auto oder mit einer kleinen Zahnradbahn.
Guimarães ist ein schönes Städtchen mit dem Nationaldenkmal, einer Burg, auf der Portugal gegründet wurde. Vor allem aber findet man am Hauptplatz das Restaurant Buxa, das wir dringend empfehlen zum Mittagessen. Nach Bacalhau und Tintenfisch und Lachs und Weißwein zuckelten wir über Landstraßen zum Douro-Tal und von dort wieder Richtung Porto. Die Fahrt entlang des Douro erlebten wir im Regen. Aber auch für Sonnenschein gilt: Der richtige schöne Teil ist wohl das obere Douro-Tal (auch Weltkulturerbe) ab Pinhão.
Autofahren in Portugal ist entspannt. Das Autobahnnetz ist gut ausgebaut und die Nationalstraßen sind in Schuss. Außerdem hält sich der Verkehr in Grenzen. Unser Fiat Panda reichte für das Tempolimit von 120 km/h und kostete alles in allem rund 50 € pro Tag – plus Benzin und Brotzeit.
Noch ein paar Tage bevor wir los reisten, war die Wettervorhersage sehr pessimistisch. Das besserte sich mit jedem Tag. Als wird landeten, schien die Sonne bei 17 Grad.
Es gab immer wieder Wolken und heftige Schauer, dankenswerter Weise vor allem in der Nacht. Sonntagabend fing es an zu schütten und Montag blies uns der Wind fast von der Brücke.
Das Wetter passt zu Porto: Es ist robust, mit Schmackes, überraschend und hat von allem etwas. Schönwetterspekulanten sind hier nicht ideal bedient.
Gut bedient aber werden alle, die das einfache, kraftvolle Leben schätzen. Sie finden eine Stadt voller Energie und – das hätte ich fast vergessen – sehr freundliche Menschen!
Der Flug von München dauert rund 2 1/2 Stunden. Der Flughafen ist modern und gut organisiert. Wie nahmen die Metro bis zur Station „Trindade“, wo man umsteigen kann. Alternativ gibt es Busse in Richtung Stadtzentrum.
Zu den Fahrkarten: Jeder Fahrgast muss ein „Titulo“ lösen und dies je nach Fahrziel laden: Erst das Fahrziel in der Liste am Automaten suchen, dann Tarif wählen. Beispiel: Vom Flughafen ins Zentrum ist es Zone 4. Stadtfahrten kosten gut 1 €. Das Nahverkehrssystem aus Bussen, Metro und Trams ist tipptopp! Die Fahrkarte behält man und man kann sie immer wieder aufladen an Ticketschaltern.
Der Bacalhau prägt die Küche Portugals. In Tabernas und Adegas findet man einfache, rustikale Spezialitäten. In Restaurants trifft man im Großen und Ganzen auf eine vergleichbare Speisekarte, nur die Qualität ist besser. Portugals Küche ist einfach, ehrlich und erschwinglich. Das gilt auch für die Weine. Die Weißen vom Douro haben es uns besonders angetan. Zwei der leckersten: Dialogo und Quinta Valle Madruga. Für 2 Personen kommt man samt Wein und Café mit 40 € in Tabernas gut zurecht.
Thomas Bily, Welfenstrasse 68, 81541 München
Telefon +49 151 580 550 91, E-Mail info@rockingtravel.com
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!