Reisezeit und Dauer
Ende April 2016
Ende April 2016
Wenn´s bei uns noch schneit und friert, könnte man doch den Frühling in Sevilla einläuten? Warum nicht. Sevilla ist mit 700.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Spaniens, bietet ein warmes Klima, eine interessante Umgebung und ist ganz gut erreichbar. Trotzdem hört man bei Städte- oder Spanienreisen den Namen Sevilla nur selten an vorderer Stelle. Das hat uns erst recht neugierig gemacht.
Der Flug von München dauert knapp 3 Stunden und kosten ca. 250 €. Für die ersten Tage haben wir auf ein Mietauto verzichtet. In Sevilla selbst braucht man kein Auto bzw. es ist hinderlich, man findet eh keinen Parkplatz und die Stadt ist gut zu Fuß zu erschließen. Zumal wir uns ein Appartement im Zentrum gesucht hatten: Das Casa del Pozo Santo mit schönem Innenhof und freundlicher Rezeption. Die Taxifahrt dauerte ein halbes Stündchen und der Taxifahrer führte uns gleich mal in die wichtigsten Gepflogenheit der Stadt ein: Hier isst man gern, genießt das Leben und ist stolz auf eine schöne Stadt. Mehr gäbe es nicht zu merken.
Ehrlich gesagt hatten wir anfangs ziemlich Pech mit dem Wetter. Normaler Weise kann es schon sehr warm werden Ende April. Bei uns stand täglich Regen im Programm und die ersten Tage war es eher frisch. Das tat dem Elan der Stadt aber keinen Abbruch. Die Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale oder der Alcázar pfeifen auf´s Wetter und die Spaziergänge über den Plaza de España machen auch mit Regenschirm Spaß. Und zur Not macht man halt Tapa-Bar-Hopping oder lässt sich durch die Riege der Matadoren in der Stierkampfarena führen.
Man kann sich vorstellen, dass die Stadt in der Hochsaison gerade nur so glüht vor Hitze und Hochbetrieb in den Tapas- und Bierbars. Im Frühling ist Sevilla einfach nur angenehm, auf keinen Fall überlaufen.
Zwei, drei Tage kann man gut mit Sight-Seeing, Essen & Trinken und vielleicht sogar mit etwas Shopping in Sevilla verbringen. Danach kann man sich aufmachen, die nähere und weitere Umgebung zu erkunden. Zum Beispiel eine der vielen, unentdeckten, geschichtsträchtigen, andalusischen Städte. Die liegen nur wenige Stunden voneinander entfernt und wenn man mit dem Auto unterwegs ist, bieten sich jede Menge Natur- und Nationalparks an für einen Abstecher zwischen den Städten. Der eigentliche Reiz Südandalusiens ist für uns die Lebensart, die voll auf Genuss ausgerichtet ist. Hier brennt nix an. Hier geht alles weg.
Wenn man an Spanien denkt, fällt den meisten wohl nicht sofort ein, dass das ein Bahn-Land sein könnte. Ist aber so: Die spanischen Super-Schnellzüge bringen uns in 45 Minuten von Sevilla nach Córdoba, einer weiteren Perle Andalusiens, die auf dem Zettel für Städtereisen normaler Weise auch nicht ganz weit oben steht. Vom Bahnhof kann man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu Fuß erkunden. Grandios ist die Mezquita Kathedrale mit ihrer riesigen Gebetshalle. Kein Wunder, dass so etwas zum UNESCO Weltkulturerbe zählte. Einen Besuch ist auch der Alcázar de los Reyes Cristianos wert. Die vorübergehende Residenz der Könige erreicht man über einen schönen Spaziergang entlang des Flusses Guadalquivir. Gekrönt durch ein leckeres Mittagessen in einer der vielen lokalen Bodegas wird der Tag zum Traum und die Rückfahrt nach Sevilla vergeht wie im Flug.
Nach 4 Tagen Stadtleben wird des Zeit für Landluft. Obwohl ja noch Jerez (1:00 h), Cádiz (1.45 h) oder Granda (3 h) mit dem Zug gut anzusteuern wären. Eine Rundreise per Bahn? Gar keine schlechte Idee. Aber dieses Mal nehmen wir ein Auto und fahren Richtung Atlantik.
Für den zweiten Teil der Woche hatten wir uns im Paradór de Mazagón eingemietet, eine spanische Version des Robinson Clubs. Von der Lage her grandios über dem Atlantik – aber sonst mit Luft nach oben. Von dort aus erkunden wir den grandiosen Nationalpark Doñana, stolpern per Zufall in die Ostervorbereitung des Wallfahrtsortes El Rocío und spüren, wie tief der Glaube hier noch verankert ist. Tausende Besucher aus allen Ecken Spaniens kommen zusammen, bringen geschmückte Wagen und Stiere mit und lassen die kleine Region für ein paar Tage zu einer Mischung aus spirituellem Zentrum und Volksfest aufblühen. Weitere Ausflüge bringen uns in charmante Städtchen wie Moguer zum Mittagessen oder Richtung portugiesische Grenze via Huelva (was man sich als Stadt sparen kann).
Eine Woche Ende April im Frühling von Sevilla und Umgebung kann man sehr gut füllen, noch besser genießen und so schnell nicht wieder vergessen. Vor allem wenn man sich als Andenken einen Pata Negra Ibérico mitbringt – aus einem Supermarkt namens „El Jamon“. Dazu eine Flasche Cardinal Mendóza. Das hält Sevilla in bester Erinnerung als sehr gute Option, in den Frühling zu tauchen. Selbst mit Regenbegleitung.
3 Stunden Direktflug an München für 250 €. Für die Städte selber braucht man kein Auto. Alles ist gut mit der Bahn machbar. Mietwagen vor Ort sind günstig.
Ehrlich gesagt kann man Reiseführer zuhause lassen. Stürzt euch einfach in das Leben. Es gibt von allem genug: Geschichte, Kultur, Architektur, Genuss, Shopping, Sport, Natur… Die wichtigsten Dinge kriegt ihr eh mit – wie Kathedralen oder sonstige Weltkulturerbe. Richtig grandios wird es, wenn man sich auf die Lebensart einlässt mit dem vollen Programm – inklusive Siesta:) Hier kann es wieder lernen: das Einfach-drauflos-Leben.
In einfachen Bodegas und Bars kommt man günstig weg. Hotels und Appartements sind in jeder Preiskategorie zu haben. Im Zentrum sollte man auf ruhige Lage achten, denn Spanier feiern lange. Festlandurlaub ist in Spanien bietet deutlich besseres Preis-Leistungsverhältnis als die überlaufenen Inseln.
Thomas Bily, Welfenstrasse 68, 81541 München
Telefon +49 151 580 550 91, E-Mail info@rockingtravel.com
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!