Reisezeit und Dauer
Ende Februar bis Anfang März 2018, also Ende der Hochsaison und Anfang der Regenzeit.
Ende Februar bis Anfang März 2018, also Ende der Hochsaison und Anfang der Regenzeit.
Von vielen Ländern habe ich eine grobe Ahnung, war schon mal dort oder zumindest in einem ähnlichen oder benachbarten Land. Aber eine Reise nach Uganda? Leute, die in den 60ern geboren wurden (so wie ich), denken bei Uganda zuerst an Idi Amin.
Auf der Internationalen Tourismus Börse itb 2017 habe ich den Stand von Uganda besucht und erfahren, dass das Land erstens wunderschön und zweitens mittlerweile für Touristen einigermaßen gerüstet sei. Von Menschen fressenden Diktatoren war nicht mehr die Rede. Im Gegenteil: Uganda sei ein echter Geheimtipp und ein sicheres Reiseziel. Zufälliger Weise habe ich direkt nach der Messe zwei Freunde getroffen, die vor kurzem eine Reise nach Uganda gemacht hatten: Sie schwärmten von Land und Leuten. So haben wir uns für eine Reise nach Uganda entschieden. Mitte Februar 2018 soll es so weit sein. Aber vorher war die Planung.
Wenn man alles über Uganda lesen würde, was an Informationen bereitsteht, käme man nie zum Reisen. Reiseführer, Landkarten, Webseiten von Lodges und Safari-Anbietern, Reisezeitschriften, Blogs, Google-Maps, YouTube, Reisebüros, Webseiten, Soziale Netzwerke, Online Bewertungs- und Buchungsportale, Botschaften, Telefon (ja, man kann auch mal anrufen und fragen, was so geht) und natürlich: Leute, die selbst schon mal da waren. Viel Info kann man kaufen und sammeln und zuhause auf dem Küchentisch ausbreiten (haben wir getan). Man kann lesen und ordnen (haben wir auch getan) und trotzdem ist es am Ende so, als hätte man eine Sportart in der Theorie gelernt. Dabei ist die Wahrheit auf dem Platz. Und den kennt man bestenfalls vom Hörensagen.
Während unserer Vorbereitung für die Reise nach Uganda habe ich versucht, ein Muster festzuhalten, das uns bei der Planung einer nächsten, vergleichbaren Reise helfen würde,…
4 Wochen vor Beginn der Reise waren wir weitestgehend durch mit den Planungen. Wir wissen, was wir bisher in die Vorbereitung investiert haben (und worauf wir bewußt verzichtet haben), wie wir am 16.2. nach Uganda aufbrechen werden und was wir sehen und erleben wollen in 17 Tagen in diesem großen, unbekannten Land in Zentralafrika.
Heute, 1 Tag nach der Reise, blicken wir auf intensive 17 Tage zurück, dicht gepackt mit Erlebnissen in einem großartigen Land mit freundlichen Menschen. Auf die Armut der 3. Welt ist man nie vorbereitet, wage ich zu sagen. Die Kunst besteht darin, sich darauf einzulassen und Menschen auf Augenhöhe zu begegnen. Diese Bereitschaft spüren die Leute und sie freuen sich über Komplimente genau so wie wir uns freuen. Sie sind sich ihrer ärmeren Ausgangslage bewusst, aber sie fühlen sich nicht unterlegen. Umgekehrt sollten wir uns nicht überlegen fühlen. Gibt auch keinen Grund dafür.
Summa summarum planten wir wohl seit Mitte November an der Reise rum, also gut zwei Monate. Im Schnitt haben wir sicher 1 Stunde pro Tag investiert, also 60 Stunden. Wir rechnen aktuell mit rund 3.500 € für zwei Personen für 17 Tage, all inclusive. Standard: Obere Mittelklasse, kein Luxus. Flug extra. Wenn´s so kommt wie geplant, hätten wir ein schönes Stück gespart im Vergleich zur Buchung einer Pauschalreise.
Im Endeffekt haben wir für die 17 Tage knapp 4.000 Euro ausgegeben plus Flug für je 500 € p.P. – also gesamt knapp 5.000 €. Unterschätzt haben wir die Benzinkosten und die kleinen Ausgaben zwischendurch. Aber sonst waren wir auf Spur.
Als Informationsquellen haben wir im Vorfeld am intensivsten genutzt:
Kurz vor Reisebeginn fühlen wir uns fit für Uganda, sicher in Basis-Kenntnissen, adäquat ausgerüstet – und gleichzeitig sehr gespannt, ob wir das Land aus der Ferne richtig einschätzen konnten.
Nachbetrachtung: Unsere beste Entscheidung war, direkt nach Ankunft eine SIM Karte zu kaufen (1 GB für 2 €). So hatten wir fast überall Internet-Zugang, was das Sicherheitsgefühl ungemein gefördert. Etwa für Orientierung über Google Maps + Landkarte + Nachfragen (im Zweifelsfall wie etwa an uneindeutigen Weggabelungen). Oder für Kommunikation zur Buchung von Unterkünften oder Recherche von Angeboten vor Ort. Wir fühlten uns nie unsicher. Wir trauten uns überall hin. Wir haben mit viele Menschen gesprochen und 17 intensive Tage erlebt – ohne Leerlauf, ohne Gefahrensituation.
60 Stunden Planung klingen aufwendig, aber uns macht es Spaß, ein paar Wochen vorher in ein Land einzutauchen. Natürlich kann man in ein Reisebüro gehen und eine fertige Reise buchen oder sich einer Gruppe anschließen. Man kann auch den Flug buchen, sich reinsetzen und auf gut Glück und ohne Vorahnung in ein Land wie Uganda fliegen. Ich bin sicher, dass fehlendes Visum oder eine fehlende Impfung bei der Einreise geregelt werden können. Und alles andere ist auch nur eine Frage des Geldes. Das ist alles eine Frage der Vorlieben. Wir reisen halt gern so:
Nachbetrachtung: Planung und ausführliche Vorbereitung haben uns sehr geholfen. Sie eröffneten zumindest eine Ahnung von Dingen und Situationen, die auf uns zukamen. Wir waren angewärmt für Überraschungen und Extreme. Es ist so, wie wenn man beim Skifahren auf schwarzen Pisten fährt. Jede Piste hat zwar ihre Besonderheiten, aber in Summe weiß man, auf welchen Schwierigkeitsgrad man gefasst sein sollte.
Wem ich eine Reise nach Uganda empfehlen würde?
Allen Leuten, die neugierig sind auf Zentralafrika und sich auf das Leben und die Leute dort einlassen wollen; Leuten, die Lust haben auf Abenteuer und keine Angst vor Unbekanntem; Leuten, die sich freuen, wenn es mal anders kommt als erwartet – und ganz anders ist als zuhause.
Man braucht ein Visum. Das kostet 50 Dollar und geht online ruckzuck über https://visas.immigration.go.ug/. Notwendig ist der Nachweis der Gelbfieber-Impfung (ca. 60 €). Alle anderen Impfungen sind freiwillig.
Uganda scheint angesagt. Literatur, Webseiten und Reiseanbieter gibt es mehr als genügend. Man muss einfach das Angebot für seinen persönlichen Geschmack finden. Recherchieren lohnt sich. Und für die Information vor Ort empfehlen wir unbedingt den Kauf einer einheimischen SIM Karte (Airtel oder MTN – u.a. direkt am Flughafen!).
Wer nicht mit einer Gruppe (im Bus) reisen mag, kann selber ein Auto mit oder ohne Fahrer mieten. Allrad ist Pflicht. Autos wie Toyota RAV ab 60€ pro Tag. Fahrer: ab 50 € pro Tag. Mit Roadtrip Uganda haben wir gute Erfahrung gemacht. Die Hauptstrassen sind meist geteert mit mehr oder weniger vielen Schlaglöchern. Nebenstraßen können schwierig werden (vor allem in der Regenzeit). Nachts oder nach Dämmerung sollte man nur im Notfall fahren und dann langsam (20-30 km/h).
Viele kommen vor allem wegen des Gorilla Trackings nach Uganda. Das Permit für 1 Stunde Gorilla schauen kostet 650€ in der Hochsaison (pro Person); in der Nebensaison (Mai, Oktober, November) ab 350 €. Schimpansen-Tracking im Kimbale NP kostet 250$. Muss jeder selber wissen, ob es ihm das wert ist.
Thomas Bily, Welfenstrasse 68, 81541 München
Telefon +49 151 580 550 91, E-Mail info@rockingtravel.com
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